Religionslehre
Religion, muss das eigentlich sein? Das fragen sich viele Kinder, wenn sie in die Schule gehen, und ebenso stellen sich viele Eltern die Frage, ob angesichts zunehmender Globalisierung im 21 Jahrhundert Religionslehre als Unterrichtsfach noch zeitgemäß ist.
Wir an der ESR beantworten das mit einem entschiedenen JA.
Abgesehen davon, dass es das einzige Fach ist, dessen Berechtigung im Grundgesetz verankert ist, brauchen wir uns nur in der Pause auf dem Schulhof umsehen, bzw. abends die Tagesschau anzuschalten, um zu sehen, wie wichtig ein moralischer Kompass im Leben der Menschen und insbesondere derer, die versuchen ihre Position in der Gesellschaft neu zu definieren, ist. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Formen des Zusammenlebens festgeschrieben sind, die auf urchristlichem Gedankengut beruhen: Nicht stehlen, nicht morden, nicht falsch gegen einen anderen aussagen, teilen, solidarisch sein mit denen, die nicht so viel haben wie ich, oder denen es schlechter geht als mir. Es ist wichtig, dass diese Grundlagen des Miteinanders immer wieder bewusst gemacht werden, dass sie eingeübt werden und dass man auch weiß, woher sie kommen und warum diese und nicht andere Formen gut und richtig sind. Die Ursachen von Konflikten können wir dann besser verstehen, wenn wir Verhaltensmuster als falsch analysieren und Alternativen kennengelernt haben. Und so bietet das Christentum moralische Werte und Weltbilder, welche selbst für Menschen, die
der Kirche und ihre Vertretern kritisch gegenüber stehen, wertvoll und unverzichtbar sind und liefert somit den oben genannten nötigen moralischen Kompass.
Religionslehre wird bei uns im 5 und demnächst 6. Schuljahr konfessions-übergreifend unterrichtet. Die Fachkonferenzen Katholische und Evangelische Religionslehre arbeiten inhaltlich eng zusammen und viele Unterrichtsreihen sind schwerpunktmäßig gleich.
Wir knüpfen an den Alltag der Kinder an und bemühen uns um größtmögliche Anschaulichkeit. Deswegen besuchen wir im 6. Schuljahr das Museum Orientalis, in Jahrgang 8 eine Moschee und in Jahrgang 9 eine Synagoge. Für das kommende 10. Schuljahr planen wir Tage Religiöser Orientierung, in denen sich die Schüler kurz vor ihren wichtigen Zentralen Abschlussprüfungen noch einmal sammeln und auf sich selbst konzentrieren können. Außerdem arbeiten wir eng mit der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde zusammen. Ein gutes Netzwerk zu unseren "geistlichen Gefäßen" bietet uns viele Vorteile: Herr Welp von der katholischen Kirche bereitet mit seiner evangelischen Kollegin Gottesdienste und Aktionen vor, er bietet auch im Rahmen der Schulpastoral Sprechstunden an z.B. für Schüler die Prüfungsangst haben, nicht wissen, was sie nach ihrem Schulabschluss machen sollen, oder die auch sonst für ihre Alltagssorgen ein offenes Ohr brauchen.