Politische Bildung an der ESR

Am vergangenen Wochenende beteiligte sich die Europaschule Rheinberg mit einer starken Abordnung an der Kundgebung "Berka bleibt bunt" und setzte damit ein unüberhörbares Zeichen gegen Rassismus, und für Vielfalt. Bereits zum zweiten Mal in Folge reihte sich die Schule mit über 20 Schülerinnen und Schülern der Schülervertretung (SV) in die Menge der über 500 Demonstranten ein, um für eine offene und tolerante Gesellschaft einzutreten.

Schülersprecher Danil aus der Q2 trug mit einer eindrucksvollen Rede zur bewegenden Atmosphäre der Kundgebung bei. Mit klaren Worten verurteilte er jegliche Form von Diskriminierung und betonte die elementare Bedeutung von Akzeptanz und Respekt im Umgang miteinander. "Jeder Mensch ist wertvoll und verdient es, gleich behandelt zu werden", so Danil, und brachte damit die zentrale Botschaft der Veranstaltung auf den Punkt. In seiner Ansprache erinnerte er auch daran, dass der Kampf für Gleichberechtigung und Toleranz stetigen Einsatz erfordert und noch lange nicht gewonnen ist. Die Geschichte lehre, dass Fortschritt nicht einfach passiere, sondern immer wieder aufs Neue erkämpft werden müsse.

Die SV der Europaschule Rheinberg war mit etwa 30 SchülerInnen vertreten. Unter der Leitung der SV-Lehrerin Julia Sonnenwald untermalten diese die Botschaft der Kundgebung mit einem musikalischen Beitrag. Laura, ebenfalls aus der Q2, begleitete am Keyboard den Gesang der SV, die das Lied "Wehrt euch" anstimmte. Die eingängliche Melodie und der Text, der zum Widerstand gegen Hass und Diskriminierung aufrief, ergriffen die Teilnehmer der Kundgebung, von denen viele in den Gesang einstimmten und so die Botschaft des Liedes lautstark verstärkten.

Wir, die Europaschule Rheinberg vertreten viele wichtige Leitgedanken. Einer davon ist „Demokratie lernen“. Das geschieht im Geschichts-, Religions-, Deutsch- und Politikunterricht aber eben auch dadurch, dass wir außerschulische Lernorte aufsuchen, wo Demokratie und Geschichtsbewusstsein erlebt werden können. 

Der Besuch der Demo am Sonntag war so eine Gelegenheit, denn es stehen Wahlen an, bei denen einige von unseren SchülerInnen zum ersten Mal wählen können. Alle Beteiligten konnten sehen und spüren, dass sie mit ihrer Unsicherheit bezüglich extremer Parolen, die sie in Social Media zu sehen bekommen nicht allein sind und dass die Gesellschaft Gegenkonzepte zu Hass und Ausgrenzung hat. Die Fachschaft Wirtschaft und Politik richtet außerdem – wie bei der Europawahl – die Möglichkeit an einer Juniorwahl teilzunehmen ein. Hier wird das Prozedere einer Wahl eins zu eins nachgestellt. Die Juniorwahl wird im Unterricht thematisiert und die Ergebnisse werden anschließend besprochen. 

Um in der Gegenwart richtige, verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können, muss man als junger Mensch auch die eigene Geschichte kennen. Dies ist eine weitere Grundüberzeugung der politischen Bildung an der ESR. Daher besuchen wir regelmäßig Gedenkstätten. Im Herbst 2024 besuchten wir Natzweiler – eine bewegende und lehrreiche Fahrt für alle Beteiligten.  (eine Dokumentation dazu können Sie hier anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=A3zpVeTJr3s)

Es finden außerdem regelmäßig Aktionen zum Holocaust-Gedenktag statt: In diesem Jahr besuchten alle SchülerInnen der Jahrgangsstufen 10-12 die Hall of Fame und schauten sich den Film „Schindlers Liste“ an, der im Unterricht vor – und nachbereitet wurde. Eine weitere Gedenkstättenfahrt – diesmal nach Ausschwitz ist für den Herbst 2025 bereits vorbereitet. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden unsere Jugendlichen die Möglichkeit erhalten mit Schülern einer Krakauer Schule gemeinsam das KZ Auschwitz, das Schindler Museum, das Jüdische Viertel in Krakau und vieles mehr zu besuchen. .

Politische Bildung an der ESR