Besuch auf dem Gnadenhof
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200 000 Haustiere werden jedes Jahr in Deutschland an Raststätten Parkplätzen oder einfach am Straßenrand zum Sterben ausgesetzt. Gerade durch die Corona Pandemie wurde dieses Problem noch verstärkt, da sich aufgrund des Lockdowns viele Menschen einen Hund, eine Katze oder ein anderes Heimtier angeschafft haben, um stückweit der Einsamkeit zu entkommen.
Doch auch die Pandemie hatte ein Ende und viele dieser Menschen kehrten wieder an ihre Arbeitsplätze zurück und stellen fest, dass sie nicht mehr genug Zeit für ihr Haustier haben oder nicht mehr das ursprüngliche Interesse vorhanden war, einige verkauften ihre Tiere weiter, gaben sie in Tierheime ab oder setzen sie einfach auf der Straße aus.
Auch die Zahl von misshandelten Tieren steigt jährlich an und zeigt uns auf grausame Weise, das Gesicht der Unmenschlichkeit einiger Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Diese große Anzahl verwahrlosten und misshandelten Tieren, kann auch im Kreis Wesel nicht allein durch die Tierheime bewältigt und aufgefangen werden. Umso wichtiger sind gemeinnützige Vereine und ehrenamtliche Helfer, die vielen dieser Tiere die Chance auf einen glücklichen und sorglosen Lebensabend schenken.
Auch Familie Döpper aus Alpen konnte nicht länger zuschauen, wie manche Menschen Tiere wie alte Kleidung oder ein veraltetes und kaputtes Möbelstück entsorgen. Daher entschlossen sie sich einen Gandenhof für Tiere zu gründen, die auf den ersten Blick keiner mehr haben wollte. Mit viel Herzblut und Liebe peppt die Familie die Tiere wieder auf und schenkt ihnen ein paar letzte Jahre in artgerechter Haltung.
Am 20.03.2023 besuchten die Philosophie Kurse aus Jahrgang 6 unter der Begleitung von Frau Djedovic und Frau Sonnenwald die Krümelranch. Frau Dröpper Senior und Junior begrüßten die Klassen mit viel Engagement und Freundlichkeit, die Schülerinnen und Schüler gewannen einen Einblick, was es bedeutet mit traumatisierten Tieren zu arbeiten und diese langsam wieder an den Menschen zu gewöhnen. Die Lerngruppen durfte auch die Ponys in der Reithalle unter Anleitung führen, auch trauten sich einige mutige Schülerinnen und Schüler einige der Pferde selbst zureiten.
Doch am meisten waren die Teilnehmer von den Einzelschicksalen der Tiere berührt, Pferde und Hunde, die heute ohne Angst auf die Lernenden zu gehen und neugierig an ihnen schnuppen, kamen unter schlimmen Bedingungen auf die Krümelranch. Manche waren schwer unterernährt oder von den Schlägen der Besitzer gezeichnet.
„Wie kann man dies einem so lieben Hund antun“, äußerte eine Schülerin mit leiser Stimme, die umstehenden Schülerinnen und Schüler nickten zustimmend.
Eine Schülerin, die selbst ein Pferd besitzt, war fassungslos über das Schicksal von Asterix. „Niemals, könnte ich meinem Pferd so etwas schlimmes antun, was sind das für Menschen“, sagte sie mit Tränen in den Augen.
Am Ende des Besuches fragten einige Teilnehmer, ob man wieder kommen dürfe und mitanpacken kann. Dies fragten sich nicht nur einige unserer Schülerinnen und Schüler, auch wir als Schule werden wieder kommen und das nächste Mal auch mitanpacken.